Hebräische Wörter definiert

Was sind das Licht und der Weg ‘Elohims?

Wir haben jetzt erkannt, dass Yeschua’ das Wort ‘Elohims ist und zwar nicht nur Konzept und Gedanken ‘Elohims, sondern Seine tatsächlichen Worte, die Fleisch wurden. Orthodoxe jüdische Schriftgelehrte wie Abraham Heschel und Jakob Neusner würden völlig damit übereinstimmen, dass das Wort ‘Elohim Selbst ist. Nach hebräischer Denkweise nämlich kam nämlich YHWH in Person, als das Wort zu Yiremeyahu (Jeremia) oder zu Mosche. Für mich gibt es keinen Zweifel darüber, dass das im Tenach fest etablierte Wort ‘Elohims Fleisch wurde und unter uns wohnte – genau so wie das Neue Testament es lehrt. Das zeigen uns auch eindeutig hebräische Idiome wie die von Erfüllung und Auflösung aus Mattityahu (Matthäus) 5,17. Wir werden uns etwas später mit hebräischen Idiomen beschäftigen. An dieser Stelle wollen wir weitere oft gebrauchte Begriffe des Neuen Testaments beleuchten.

Wir finden unzählige Berichte im Neuen Testament, in denen es um Licht (אר) geht. Hier nur einige Beispiele:

Mattityahu 5,14Ihr seid das Licht der Welt ...


Yochanan (Johannes) 12,46Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen ...


1.Thessalonicher 5,5Ihr alle seid Kinder des Lichts und Kinder des Tages ...


Yochanan 11,10Wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht
in ihm ist.


Apostelgeschichte 13,47Ich habe dich zum Licht für die Heiden gesetzt ...


Apostelgeschichte 26,18... damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht ...


1.Yochanan 1,7Wenn wir aber im Licht wandeln, wie Er im Licht ist ...

Zunächst wollen wir unser Augenmerk auf die Definition des Wortes Licht lenken. Warum gebraucht ‘Elohim diesen Begriff so oft? War er vielleicht schon zuvor von Bedeutung, den Zuhörern und Lesern ein vertrauter Begriff? Ja, das war er! Aber wie ist es mit uns, welche Bedeutung hat dieses Wort für uns heute? Das will ich Dir sagen: Es wird von uns nur noch rein symbolisch verstanden. Es bezeichnet die Eigenschaft, die auf uns Gläubige übertragen wird als Folge unseres Bekenntnisses zu dem Maschiach (Christus). Er war das Licht der Welt, und nun sind WIR das Licht der Welt. Stimmt’s? Es ist richtig, dass jeder Mann, jede Frau, die ihr Leben Yeschua’ anvertrauen, ein Licht für die Welt sind. Was machen wir aber nun mit dieser Information? Hatte Yeschua’ etwas Bestimmtes im Sinn, als Er uns das sagte? Hatte der Begriff für Ihn eine ganz besondere Bedeutung? Das wollen wir jetzt herausfinden.

Das Wort Licht ist auf Griechisch phos (φώς). Es gibt viele deutsche Wörter, die auf diesem griechischen Wort basieren. Es hat, wie die meisten Wörter des Neuen Testaments, seinen Ursprung im Tenach. Auf Hebräisch ist Licht ‘or. Es erscheint zum ersten Mal in Bere’shiyt (1.Mo) 1,3. Es gab schon immer Meinungsverschiedenheiten darüber, was genau in diesem Vers mit Licht gemeint ist, aber ich glaube, in dem Rest des Tenach definiert ‘Elohim eindeutig, was dieses Licht bedeutet. Vergiss nicht, dass die im Neuen Testament benutzten Wörter nie in einem Vakuum entstanden sind. Ihre Bedeutung ist fest verankert im Tenach. Die Verfasser des Neuen Testaments haben keine Zeit damit verbracht, Wörter und Redewendungen für ihre Leser neu zu definieren. Die Bedeutung aller niedergeschriebenen Begriffe wurde als bekannt vorausgesetzt. Woher bekannt? Aus den Schriften des Alten Testaments. Wir wollen nun untersuchen, wie dieses Wörterbuch des Neuen Testaments „Licht“ definiert.

Mismor (Psalm) 119,105Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.


Mismor 119,130Die Eröffnung Deiner Worte gibt Licht und den Unverständigen Einsicht.


Mischle (Sprüche) 6,23Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens.


Yescha’yahu (Jesaja) 8,20„Zum Gesetz und zum Zeugnis!“ – wenn sie nicht so sprechen, dann gibt es für sie kein Licht.


Yescha’yahu 51,4So achte nun auf Mich, Mein Volk, und ihr, Meine Leute, leiht Mir eure Ohren; denn ein Gesetz wird von Mir ausgehen, und Mein Recht will Ich zum Licht der Völker aufrichten.


Yescha’yahu 5,20-21„Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind, und die sich selbst für verständlich halten.


Hoschea (Hosea) 6,5Ich habe sie getötet durch die Worte meines Mundes, daß Deine Gerichte seien wie ein Licht, das aufgeht.


Mischle 4,18-22Aber der Pfad des Gerechten ist wie der Glanz des Morgenlichts, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. Der Weg der Gottlosen ist dichte Finsternis; sie wissen nicht, worüber sie straucheln. Mein Sohn, achte auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden! Laß sie nie von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innersten deines Herzens! Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leib.

Das Alte Testament also war und ist das Wörterbuch für das Neue Testament. Die Bedeutung der von den Verfassern des Neuen Testaments gewählten Wörter war ihnen aus den alten Schriften vertraut. Die Beröer wurden in Apostelgeschichte 17,11 dafür gelobt, dass sie alles, was die Jünger sie lehrten, an Hand des Tenach prüften, ob diese Lehre auch der Wahrheit entsprach. Warum der Tenach? Ein Grund dafür war, dass er die einzige Schrift war, die sie hatten. Das Neue Testament war noch nicht nieder geschrieben worden. Der andere Grund war, dass das hebräische Volk über Jahrhunderte gelernt hatte, dass, wenn eine Person lehrt, was nicht den Geboten und den Aussagen der Schrift entspricht, in dieser Person kein Licht ist. Wenn also die Verfasser des Neuen Testaments, insbesondere Yeschua’ selbst, das Wort Licht benutzten, dann in der allen bekannten Bedeutung. Wir wollen nun noch einmal einige neutestamentliche Verse betrachten, aber dieses Mal in dem „Licht“ ihrer korrekten Bedeutung.

Yochanan 8,12Ich bin das Licht der Welt ... (d.h. „Ich bin die Worte ‘Elohims.“)


Mattityahu 5,14Ihr seid das Licht der Welt ... (d.h. „Jetzt seid ihr die Worte ‘Elohims.“)


Mattityahu 5,16So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen ... (d.h. „Proklamiere die Worte ‘Elohims, und TUE sie, damit die Welt erkennt, wer du bist und ‘Elohim verherrlicht wird“.)


Yochanan 11,10Wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist ... (d.h. „Wenn jemand nicht die Worte ‘Elohims in sich hat, kann er nicht wissen, was recht ist und gut für ihn.“)


Yochanan 3,19Darin aber besteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse ... (d.h. „Der Mensch hat sich immer gegen die Anweisungen und Gebote YHWHs aufgelehnt, weil an ihnen die Sünde bemessen wird.“)

In einer Konkordanz werden alle Vorkommen des Begriffs Licht aufgeführt. Es wäre eine gute Idee, sich diese Liste jetzt einmal anzusehen und sie „in dem Lichte“ (das Wortspiel ist beabsichtigt) ihrer geistlichen Bedeutung neu zu betrachten. Nun noch eine letzte Bemerkung zu dem Licht, und dann werden wir den Begriff Weg auf seine ursprüngliche Bedeutung zurück verfolgen. In 1.Thessalonicher 5,4-5, wo es um „den Tag des Herrn“ geht, stellt Scha’ul (Paulus) die Söhne der Finsternis und die Söhne des Lichts einander gegenüber. Nach hebräischem Gedankengut, basierend auf der eben erläuterten Definition, sind die Benei Or (Söhne des Lichts) oder Benei Yom (Söhne des Tages) die Kinder der Thora. Sie sind die Kinder von Yah’s Anweisungen. Sie kennen YHWHs Thora und leben nach ihr (nach Seinen Gesetzen, Anweisungen, Geboten, Wegen, etc.) Die Benei Lailah (Söhne der Nacht) oder Benei Choschech (Söhne der Finsternis) sind die ohne Thora. Es sind diejenigen, die die Worte ‘Elohims nicht kennen oder denen sie bewußt vorenthalten wurden. Ihr Anführer ist der „Mann des Verderbens“, der Gesetzlose, was heißt: der Thoralose, der, welcher ohne Licht ist.

Jetzt, da wir das Licht definiert haben, wollen wir uns einem anderen häufig gebrauchten Begriff zuwenden. In Yochanan 14,6 sagt Yeschua’ von sich selbst: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“. Was meint Er, wenn Er sagt, dass Er der Weg ist? Bedeutet das einfach, dass Er gekommen ist, um uns den Weg zum Vater zu zeigen? Oder will Er sagen, dass Er der Weg zum Vater IST? Ich glaube, die Antwort auf beide Fragen ist ein herzhaftes JA! Aber warum wählte Yeschua’ dieses Wort? Warum kommt Er nicht einfach mit der Wahrheit heraus? Warum sagt Er immer nur: Ich bin das Brot des Himmels, das Licht der Welt, die Tür für die Schafe, der Erste und der Letzte, der Sohn des Menschen, das Passahlamm? Warum sagt Er nicht einfach: „Ich bin YHWH. Punkt!“ Nun, Er sagt es eigentlich auch, jedenfalls für die, die Ohren haben, zu hören (ein Idiom). Yeschua’ gebrauchte Begriffe, die klar definiert waren. Sein Titel „der Weg“ ist einer von diesen Begriffen. Laßt uns doch nun einmal zurück gehen in das Wörterbuch, um zu sehen, was die Autoren des Neuen Testaments meinten, als sie dieses Wort niederschrieben.

Bere’shiyt (1. Mose) 6,12Und Gott sah die Erde an, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte Seinen Weg verderbt auf der Erde.


Yesha’yahu 2,3Und viele Völker werden hingehen und sagen: “Komm, laßt uns hinaufziehen zum Berg YHWHs, zum Haus des Gottes Jakobs, damit Er uns belehre über Seine Wege und wir auf Seinen Pfaden wandeln!” Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort YHWHs von Jerusalem.


Mizmor 119,1Wohl denen, deren Weg untadelig ist, die wandeln nach dem GESETZ YHWHs!


Miykah (Micha) 4,2Und viele Heidenvölker werden hingehen und sagen: “Komm, laßt uns hinaufziehen zum Berg YHWHs, zum Haus des Gottes Jakobs, damit Er uns über Seine Wege belehre und wir auf Seinen Pfaden wandeln!” Denn von Zion wird das GESETZ ausgehen und das WORT YHWHs von Jerusalem.


Mizmor 119,9Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Indem er ihn bewahrt nach Deinem WORT!


Mizmor 119,30Den Weg der Treue habe ich erwählt und Deine Bestimmungen vor mich hingestellt.


Mizmor 1,1-6Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat am Gesetz YHWHs und über Sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl. Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn YHWH kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Gottlosen führt ins Verderben.


Mizmor 119,30-32Den Weg der Treue habe ich erwählt und Deine Bestimmungen vor mich hingestellt. YHWH, ich halte fest an Deinen Zeugnissen; laß mich nicht zuschanden werden! Ich laufe den Weg Deiner Gebote, denn Du machst meinem Herzen Raum.

Es scheint da eine eindeutige Aussage zu geben, die mit diesem Wort in Verbindung gebracht wird: der Weg YHWHs ist das Wort ‘Elohims. Das hebräische Wort für „Weg“ ist derek (דרכ). Es bedeutet soviel wie Weg, Pfad, Straße oder Art und Weise. Es wird gebraucht, um den Weg zu beschreiben, auf dem etwas erreicht oder eine Absicht verfolgt wird. In der Schrift werden immer Yah’s Weg und unser Weg einander gegenüber gestellt. Wie uns zahlreiche Vorkommen des Wortes deutlich machen, steht die Formulierung „von YHWH“ meistens in Verbindung mit Seinen Worten oder Geboten. Nun wollen wir wieder zurück in das Neue Testament gehen und das Wort Weg in seinen richtigen Zusammenhang bringen.

Mattityahu 22,16Und sie sandten ihre Jünger samt den Herodianern zu ihm, die sprachen: Meister, wir wissen, daß Du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst; denn Du siehst die Person der Menschen nicht an … “(d.h. „Wir wissen, dass Du die Worte Gottes in Wahrheit lehrst“)


Markus 10,52Da sprach Yeschua’ zu ihm: Geh hin; dein Glaube hat dich gerettet! Und sogleich wurde er sehend und folgte Yeschua’ nach auf dem Weg. (d.h. „Er gehorchte den Worten YHWHs“)


Hitgalut (Offenbarung) 15,3Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind Deine Werke, YHWH, Du Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, du König der Heiligen! (d.h. „Gerecht und wahr sind Seine Worte, denn Er ist der ewige König“)


2 Kefa (2. Petrus) 2,15Weil sie den richtigen Weg verlassen haben, sind sie in die Irre gegangen und sind dem Weg Bileams, des Sohnes Beors, gefolgt, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte; (d.h. „Sie haben die Worte YHWHs mißachtet und sind dem Rat Bileams gefolgt, sich mit den Moabitern, den Heiden und deren Wegen, zu vermischen“)


Apostelgeschichte 9,2Und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, in der Absicht, wenn er irgendwelche Anhänger des Weges fände, ob Männer oder Frauen, sie gebunden nach Jerusalem zu führen. (d.h. „Die ersten jüdischen Gläubigen, die den Wegen YHWHs in Yeschua’ dem Messias folgten“)


Römer 3,11-12Es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt. Sie sind alle vom Weg abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! (d.h. „Israel hat beschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen und hat sich von den Worten YHWHs abgekehrt“)

Es ist offensichtlich, dass ich noch weitere Beispiele bringen könnte. Tatsache ist, dass diese Begriffe, die immer und immer wieder von Yeschua’ und den Verfassern des Neuen Testaments benutzt wurden, Idiome sind für das lebendige Wort YHWHs. Das sind Seine Gebote und Unterweisungen; das ist Seine Thora! Darin ist das Leben. Die Worte Yah’s, gesprochen im Tenach, wurden Fleisch und wohnten unter uns. Wie Scha’ul sagt und Yeschua’ selbst auch, sind alle, die sich dem Maschiach anvertrauen, in Ihn eingetaucht – in Yeschua’, das Wort, das Licht, den Weg YHWHs. Das sind mehr als nur symbolische Titel. Als die Verfasser des Neuen Testaments diese Begriffe benutzten, taten sie das im Lichte ihrer Bedeutung aus dem Tenach. Nächstes Mal werden wir uns mit den Wörtern Leben und Wahrheit beschäftigen.

Diese wöchentlichen Lektionen sind übrigens Auszüge aus der 4 CD-Serie “How Then Shall We Live?“ (z.Zt. nur auf Englisch erhältlich über die WildBranch Ministries Webseite; A.d.Ü.). Die Serie untersucht außerdem die Begriffe Gesetz und Gnade aus dem Blickwinkel der Schreiber des Neuen Testaments und noch vieles mehr. Man findet sie auf der Webseite unter „market place“.

Schalom Alechem!