Hebräische Wörter Definiert

Glaube Teil 2

Die Schrift sagt:

Ivrim (Hebräer) 11,1Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.

Wie wahr das ist! Wie hebräisch das ist! Kein Wunder, dass das in dem Brief an die Hebräer steht! Lies den Vers noch einmal – ganz langsam. Ist dir bei seiner Aussage etwas aufgefallen, das der „modernen christlichen Lehre“ eindeutig widerspricht? Ich zitiere den Vers noch einmal:

„Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht“.

Hast du gerade gelesen, dass der Glaube nicht etwas ist, auf das wir nur hoffen können? Ivrim sagt uns doch, dass er nicht etwas glaubt, was wir nicht sehen können. Glaube stützt sich nicht auf etwas Unsichtbares. Er ist keineswegs blind. Er glaubt nicht an etwas, das ich zu bekommen oder zu erreichen versuche. Glaube ist Verwirklichung von Hoffnungen und ein Überführtsein von Dingen, die wir nicht sehen. Ich will das einmal auf den Punkt bringen, und dann gehen wir zurück in das Wörterbuch des Neuen Testaments, den Tenach, um die Bestätigung zu finden für das, was die schriftgemäße Bedeutung des Wortes Glaube ist. Der Punkt ist, dass Glaube eine persönliche Verpflichtung ist, den Worten YHWHs zu folgen, sie zu respektieren und ihnen zu gehorchen. Das war immer so. Wahrer Glaube bedeutet handeln. Glaube ist nicht nur an YHWH glauben, sondern YHWH glauben; darauf vertrauen, dass Er der Vater in Ewigkeit ist und dich ganz genau kennt. Glaube bedeutet, darauf vertrauen, dass Er weiß, was du brauchst für ein langes, gesegnetes Leben und dass Seine Gebote gut für dich sind. All das ist es, was YHWH meinte, als Er ganz am Anfang vom Glauben sprach, und auch Yeschua’ benutzte das Wort Glaube nur in diesem Sinne.

Das Wort Glaube im Tenach wurde mit unterschiedlichen Wörtern ins Deutsche übersetzt. Meistens mit dem Verb glauben. Aber auch andere Übersetzungen finden wir: fest (Shemot (Exodus) 17,12); gerecht (Devarim (5.Mose) 32,4); eingesetzt (Divre-Hayamim Alef (1.Chronik) 9,22); Gnade (Mizemor (Psalm) 88,11) und fest stehen (Shemu’el Bet (2.Samuel) 7,16). Das Handeln im Glauben finden wir immer wieder im Tenach. Wir wollen nun sehen, wie dieses Wort in dem Wörterbuch des Neuen Testaments verstanden und uns offenbart wird.

Bere’schiyt (1.Mose) 15,6Und [Abram] glaubte YHWH, und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an. (Und dann geht Avram in den nächsten 11 Versen und TUT, was YHWH ihm sagt.)


Devarim 1,32Aber in dieser Sache wolltet ihr YHWH, eurem Gott, nicht glauben, (Das war eine Erinnerung an Vers 26, an ihre Auflehnung gegen den Befehl YHWHs.)


Devarim 32,20 u. 28-29Und Er sprach: Ich will Mein Angesicht vor ihnen verbergen;Ich will sehen, was ihr Ende sein wird, denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, sie sind Kinder, in denen keine Treue ist. Denn sie sind ein Volk, an dem aller Rat verloren ist, und das keine Einsicht besitzt. Wenn sie weise wären, so würden sie das beherzigen; sie würden an ihr Ende denken!


Divre-Hayamim Bet (2.Chronik) 20,20Und sie machten sich am Morgen früh auf und zogen zur Wüste Tekoa. Und als sie auszogen, trat Josaphat hin und sprach: Hört mir zu, Juda und ihr Einwohner von Jerusalem: Vertraut auf YHWH, euren Gott, so könnt ihr getrost sein, und glaubt seinen Propheten, so werdet ihr Gelingen haben!


Mizemor 119,66Lehre mich rechte Einsicht und Erkenntnis; denn ich habe Deinen Geboten geglaubt.


Divre-Hayamim Bet 6,17Und nun, YHWH, Du Gott Israels, lass doch Dein Wort wahr werden [aman, niphal; Zukunft], das Du zu Deinem Knecht David geredet hast.


Devarim 7,6­9Denn ein heiliges Volk bist du für YHWH, deinen 'Elohim; dich hat YHWH, dein 'Elohim, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für Ihn seist. Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat YHWH Sein Herz euch zugewandt und euch erwählt – denn ihr seid das geringste unter allen Völkern –, sondern weil YHWH euch liebte und weil Er den Eid halten wollte, den Er euren Vätern geschworen hatte, darum hat YHWH euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Haus der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten. So erkenne nun, daß YHWH, dein 'Elohim, der wahre Gott ist, der treue Gott, Der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die Ihn lieben und Seine Gebote bewahren, auf tausend Generationen;


Mischlei (Sprüche) 20,6Die meisten Menschen rühmen ihre eigene Güte; wer findet aber einen treuen Mann?


Yesha’yahu (Isaiah) 7:9Und das Haupt Ephraims ist Samaria, und das Haupt Samarias ist der Sohn Remaljas. – Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!


Mizemor 31:24Liebt YHWH, alle Seine Frommen! YHWH bewahrt die Treuen, und Er vergilt reichlich dem, der hochmütig handelt.

Yeschua’ wuchs in einer Kultur – einer schriftgemäßen Kultur – auf, die Glauben definierte als Antwort auf die Worte ‘Elohims. Glaube war Gehorsam, keine Opfergabe. Er war die natürliche Reaktion auf eine persönliche Hingabe an ‘Elohim. Wir wollen uns nun einige Stellen im Neuen Testament ansehen, wo dieses Wort benutzt wird.

Ivrim (Hebräer) 11,1Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.


Yochanan 8,46-47Wer unter euch kann Mich einer Sünde beschuldigen? Wenn Ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr Mich nicht? Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. (Sie hören, aber tun nicht. Das weit verbreitete Missverständnis, dass die jüdischen Religionsführer (Pharisäer, Sadduzäer etc.) die Gebote hielten, ist absolut falsch. Ich werde das zu einem späteren Zeitpunkt näher erklären.)


Yochanan 10,25-27Yeschua’ antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die Ich tue im Namen Meines Vaters, diese geben Zeugnis von Mir; aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von Meinen Schafen, wie Ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören Meine Stimme, und Ich kenne sie, und sie FOLGEN Mir nach;


Yochanan 14,12Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer an Mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die Ich tue, und wird größere als diese tun, weil Ich zu Meinem Vater gehe. (Das moderne Christentum bezieht diese Aussage nur auf Wundertaten. Der Vers ist aber im Zusammenhang mit Vers 15 zu verstehen: “Wenn ihr Mich liebt, so werdet ihr Meine Gebote halten.”)


Lukas 7,9Ich sage euch: Einen so großen Glauben habe Ich in Israel nicht gefunden.

Das ist wahrscheinlich ein guter Vers, mit dem wir für’s Erste Schluss machen können. Er ist sehr aufschlussreich über die Vorstellung, die Yeschua’ vom Glauben hatte. Das nächste Mal werden wir ein wenig mehr zur Sache gehen mit diesem Thema.

Schalom Alecheim!